Tulpenmanie – Zusammenfassung

Was war die Tulpenkrise

Die Tulpenmanie, auch Tulpenkrise oder Tulpenblase genannt, gilt als die erste bekannte Finanzkrise und Spekulationsblase der neueren Wirtschaftsgeschichte.

Auslöser der Krise war der Handel mit der Tulpenzwiebel in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts. Nach Einführung der Tulpe Ende des 16. Jahrhunderts begann das Sammel- und Tauschgeschäft unter Blumenliebhabern.

Mit steigender Nachfrage entwickelte sich der Tulpenhandel zunehmend zu einer Spekulationsblase. Die Blase mündete in einem Einsturz der Tulpenpreise im Februar 1637.

Zeitlicher Verlauf der Tulpenmanie 1637

Auslöser der Tulpenmanie

Die Tulpe wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts aus dem südöstlichen Mittelmeerraum in die Niederlande eingeführt. Dort begannen einige adlige und gebildete Blumenliebhaber mit der Tulpenzucht.

Die Begeisterung für die Blumenzucht äußerte sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Bau von privaten Gärten. In den Kreisen der Blumenliebhaber entwickelten sich die seltenen Tulpen zu einem Sammel- und Tauschobjekt.

Semper Augustus – Die wertvollste Tulpe

Insbesondere die seltenen, mehrfarbigen Tulpen standen im Mittelpunkt der Spekulationen.

Ein bekanntes Beispiel ist die heute ausgestorbene Tulpensorte Semper Augustus (dt.: der immer Erhabene). Sie zählte zu den teuersten Tulpen der damaligen Zeit.

Verlauf der Tulpenblase

Der Verlauf und Chart des Tulpenpreises während des Jahres 1637 ist charakteristisch für eine Spekulationsblase. Bereits in den zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts galt der Tulpenpreis als hoch.

Vom November 1636 bis zum Februar 1637 stieg der Preis sehr stark an. Der Preisanstieg mündete in einem starken Preisabsturz bis zum Mai desselben Jahres.

Ein genauer Kursverlauf lässt sich aufgrund fehlender Daten aus der damaligen Zeit nicht nachbilden. Klar ist jedoch, dass sich der Verlauf an den klassischen Anatomie einer Spekulationsblase anlehnt.

In Form eines fünfstufigen Modells haben die beiden Ökonomen Charles P. Kindleberger und Hyman P. Minsky den klassischen Verlauf einer Spekulationsblase beschrieben.

Was an den Erzählungen nicht stimmt

Einige populären Veröffentlichungen stellen die Tulpenmanie überzogen dar. Bekannte Darstellungen zur Tulpenmanie entstammen satirischen Liedern und Schriften, die über das Spekulationsgeschäft herzogen.

Die britische Historikerin Anne Goldgar konnte nach Recherche der historischen Daten einige der falschen Erzählungen aufklären. Alles in allem lief die Tulpenmanie laut Goldgar deutlich weniger dramatisch ab als meist dargestellt wird. 

So erwähnt die britische Historikerin, dass der Handel mit den Tulpenzwiebeln geordnet und nicht chaotisch ablief. In ihrem Buch „Tulipmania: Money, Honor, and Knowledge in the Dutch Golden Age“ beschreibt die Professorin des Kings College in London, dass am Handel überwiegend reiche Händler beteiligt waren. Sie konnte keinerlei Nachweis für einen Bankrott eines Händlers im Zusammenhang mit der Tulpenblase finden.

Das Ergebnis ihrer Recherche zu dieser Spekulationsblase spricht von knapp 30 Personen, die mehr als 300 Gulden für eine Tulpenzwiebel bezahlt haben. Immer wieder genannte Preise von bis zu 5000 Gulden seien daher nicht nachvollziehbar.

Die Tulpenmanie und Bitcoin

Kryptowährungen und vor allem Bitcoin sind derzeit in aller Munde. Grund für die Aufmerksamkeit von Bitcoin sind die immensen Renditen, die Investoren mit der Geldanlage in Bitcoin und co. in den letzten Jahren erzielen konnten.

Doch gerade in diesem rasanten Anstieg sehen zahlreiche Beobachter Parallelen zur Spekulationsblase mit der Tulpenzwiebel. („Bitcoin: Chart zeigt erstaunliche Parallelen zur Tulpen-Manie!„, „Parallelen zur Tulpenmanie – Warum der Bitcoin-Hype schnell zu Ende sein kann„, „Crash, ja bitte! – Herrscht eine Bitcoin Tulpenmanie?„)

Laut der Finanzplattform Finanzmarktwelt hat Bitcoin die Tulpenmanie bereits als größte Blase aller Zeiten abgelöst

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