Für Den Urlaub Und Zu Hause: Das Müssen Sie über Kredit- Und Debitkarten Wissen!

Die Sommerferien stehen vor der Tür, die Reisebeschränkungen werden langsam zurückgenommen, die Vorfreude auf den Urlaub steigt. Und es beginnen die Vorbereitungen: Das Hotelzimmer will gebucht werden, ein Auto vor Ort wäre schön, ein paar Mitbringsel wollen Sie beim Urlaubs-Shopping vielleicht mit Karte zahlen und ein bisschen Bargeld brauchen Sie natürlich auch. Unverzichtbar für Ihre Vorbereitungen und Aktivitäten am Urlaubsort: Ihre Debit- und Kreditkarte. Aber wofür eignet sich eigentlich welche Karte? 

Was ist eine Debitkarte? 

Den Begriff „Debitkarte“ kennen viele Menschen nicht, aber eine solche Karte haben Sie bestimmt in Ihrem Portemonnaie: Ihre girocard! Nach Angaben der Deutschen Bundesbank sind in Deutschland etwa 100 Millionen dieser Karten im Umlauf, rund 48 Prozent der Umsätze im stationären Handel werden mit ihr bezahlt. Die girocard, in der Vergangenheit als EC-Karte bekannt, ist damit die hierzulande am meisten verwendete Debitkarte, sie kann überall in Deutschland zum Bezahlen und Geldabheben eingesetzt werden. Auf der Karte sind zusätzlich zum girocard-Logo häufig noch die Logos internationaler Kartenfirmen wie Mastercard (maestro/MasterCard Debit) oder VISA (VISA Debit/VPAY) aufgebracht. Wenn Sie diese Logos im Ausland an der Kasse oder am Geldautomaten sehen, können Sie Ihre Karte dort auch benutzen. 

Wie unterscheiden sich Debit- und Kreditkarten?

Debit- und Kreditkarten unterscheiden sich unter anderem dadurch, wie sie abgerechnet werden. Wenn Sie mit Ihrer girocard an der Ladenkasse bezahlen oder Bargeld am Automaten abheben, wird Ihr Girokonto direkt belastet. Dagegen sind Kreditkarten im Regelfall nicht an das Girokonto gebunden. Die Umsätze werden auf einem eigenen Kreditkartenkonto gesammelt und meist einmal im Monat in einem Betrag fällig. Es gibt allerdings auch Kreditkarten, die direkt zur Abbuchung eines auf dem Kartenkonto aufgeladenen Guthabens führen (Prepaid Karten).

Geld am Automaten abheben und an der Ladenkasse bezahlen – das geht mit beiden Kartenarten. Und: Wer einen NFC-Chip auf seiner Karte hat, kann auch kontaktlos bezahlen. Bei Umsätzen bis 50 Euro klappt das in der Regel ohne PIN-Eingabe. Ob das mit Ihrer Karte möglich ist, erkennen Sie am Wellensymbol auf der Karte. Bargeld können Sie mittlerweile auch während des Einkaufens abheben: An vielen Supermarktkassen, in Drogerien und einigen Baumärkten oder Tankstellen können Sie sich mit der girocard einen Betrag von bis zu 200 Euro auszahlen lassen.

Mit welcher Karte Hotel oder Mietwagen buchen?

Bei der Hotelbuchung können Sie grundsätzlich sowohl die Debit- als auch die Kreditkarte nutzen, bei der Anmietung eines Autos häufig nur die Kreditkarte. Wichtig bei der Autovermietung: Auch wenn Sie mit der girocard reserviert haben, müssen Sie vor Ort in der Regel eine vollwertige Kreditkarte vorlegen, um die Kaution vor Ort hinterlegen zu können. Dafür sollten Sie unbedingt Ihre Kreditkarten-PIN kennen, andernfalls kann der Betrag auf der Kreditkarte nicht geblockt werden.

Bezahlen per Smartphone: Karten im digitalen Geldbeutel

Wenn Sie mit dem Smartphone bezahlen wollen, können Sie dafür sowohl eine Debit- als auch eine Kreditkarte in Ihrer virtuellen Geldbörse (englisch: Wallet) auf Ihrem Smartphone hinterlegen. Bei beiden Karten können die Umsätze in der Regel direkt in der Wallet nachverfolgt werden. Handelt es sich um ein Android-Smartphone, autorisieren Sie Ihre Verfügungen bis 50 Euro in der Regel ohne PIN-Eingabe. Bei höheren Beträgen können Sie die Zahlung über die PIN-Eingabe am Händlerterminal oder über biometrische Verfahren wie den Fingerabdruck oder die Gesichtserkennung auf dem Smartphone autorisieren. Bei Apple-Smartphones sind stets Gesichtserkennung oder Fingerabdruck zur Autorisierung Ihrer Zahlung notwendig.

Welche verschiedene Kreditkartenarten gibt es?

Je nach Ausstattungsvariante der Kreditkarte (z. B. Silber-, Gold- oder Platin), werden zum Teil auch bestimmte Zusatzleistungen wie Versicherungen oder Serviceleistungen, Bonusprogramme oder Rabatte angeboten. Vor allem aber unterscheidet man Kreditarten nach der Art der Abrechnung:

Charge-Karte

In Deutschland sind sogenannte Charge-Karten am weitesten verbreitet. Die Umsätze werden vom Kartenunternehmen auf dem Kreditkartenkonto gesammelt und meist einmal im Monat vom Girokonto abgebucht. Der Karteninhaber erhält also einen gewissen Zahlungsaufschub.

Revolving Credit-Karte

Überwiegend in den anglo-amerikanischen Ländern, aber auch zunehmend in Deutschland ist die Revolving Credit-Card verbreitet. Die Umsätze sind zum Zeitpunkt der Fälligkeit der monatlichen Abrechnung zu begleichen oder können schrittweise in Raten zurückbezahlt werden. Auf den nicht bezahlten Teil der Verbindlichkeiten werden dann Sollzinsen berechnet.

Prepaid-Karte

Es gibt aber auch Kreditkarten, die vor dem Einsatz „aufgeladen“ werden (Prepaid-Card) müssen. Der gewünschte Geldbetrag wird auf die Karte überwiesen und als Guthaben gespeichert. Beim Bezahlen wird dieses Guthaben jeweils um den Kaufbetrag gemindert. Die Prepaid-Karte besitzt also keine (echte) Kreditfunktion. Zahlungen sind nur unter der Voraussetzung möglich, dass ausreichend Guthaben vorhanden ist. 

Prepaid-Kreditkarten eignen sich aber unter anderem für Jugendliche auf Reisen, da nicht mehr ausgegeben werden kann, als auf die Kreditkarte geladen wurde. Und wenn es fürs Kind einmal eng werden sollte, können Eltern aus der Ferne einen Betrag auf die Karte buchen.

Debit-Kreditkarte

Wenn Sie mit dieser Karte bezahlen, wird Ihr Giro- oder Kreditkonto direkt belastet. Es handelt sich also nicht um eine „echte“ Kreditkarte. Bezahlen und Geld abheben können Sie aber auch mit dieser Karte. Wenn Sie einen Mietwagen buchen wollen, vergewissern Sie sich am besten vorab, ob Sie diese Karte für die Kaution hinterlegen können.

Kosten für den Einsatz der Debit- und Kreditkarte im Ausland

Der Preis für Abhebungen am Geldautomaten oder für das bargeldlose Bezahlen mit einer Kredit- oder Debitkarte im Ausland variiert je nach Kreditinstitut und Reiseland. Der Verfügungsbetrag wird zum aktuellen Kurs der jeweiligen Währung in Euro umgerechnet und vom Konto abgebucht. Außerhalb der Eurozone kommt häufig ein prozentualer Anteil des Umsatzes als Preis für den Auslandseinsatz hinzu. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Kosten im Preis- und Leistungsverzeichnis der kartenausgebenden Bank.

Ein wichtiger Tipp für Ihre nächste Reise in ein Land außerhalb der Eurozone: Lassen Sie sich den Auszahlungsbetrag am Geldautomaten in Landeswährung anzeigen und nicht in Euro umrechnen. Für das Umrechnungsangebot werden an lokalen Geldautomaten oder an elektronischen Kassen in der Regel zusätzliche Entgelte verlangt und oft ist auch der Wechselkurs ungünstiger. Wichtig für Ihre girocard: Wenn Sie die Karte im Ausland benutzen wollen, ist teilweise aus Sicherheitsgründen vorab eine Freischaltung durch das Kreditinstitut notwendig. 

Übrigens: Kreditkartenabrechnungen und Kontoauszüge sollte man regelmäßig und vor allem nach einer Reise prüfen und bei Unregelmäßigkeiten, die auf einen Betrug hinweisen, sofort die Bank oder das Kreditkarteninstitut informieren.

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