Futures für Anfänger und Umsteiger: Die (bessere) Alternative zu ETFs, CFDs und Optionen

Futures-Handel: Die Königsklasse des Tradings

Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Finanzprodukten, mit denen Anleger spekulieren können. Will ein Anleger in den DAX investieren, ohne alle 30 enthaltenen Werte zu kaufen, so stehen ihm beispielsweise Fonds, ETFs, Zertifikate, CFDs, Optionen, Optionsscheine oder auch Futures zur Auswahl. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel „Wie Sie den DAX-Index am besten handeln können“. Der Handel des Futures wird dabei häufig als die „Königsklasse des Tradings“ bezeichnet. Denn wer die Anforderungen an den Terminhandel erfüllt und über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, der kann mit äußerst geringen Transaktionskosten und konstantem Hebel an einem regulierten Börsenplatz auf Kursänderungen in beide Richtungen d.h. auf steigende und fallende Kurse spekulieren. Dennoch sind viele Privatanleger skeptisch und halten Futures für hochriskante Wetten, die lieber gemieden werden sollten. Doch der Reihe nach.

Teil 1: Allgemeine Informationen zu Futures

Was genau sind Futures?

Bei Futures handelt es sich um sogenannte derivative Finanzprodukte. Das bedeutet, dass der Wert eines Futures von einem anderen zugrundeliegenden Wert abhängt, dem Basiswert oder Englisch Underlying. Futures-Kontrakte sind heutzutage stark standardisiert. Das heißt sie begründen stets ein Geschäft zur Lieferung bzw. Abnahme eines in Menge und Qualität genau definierten Wirtschaftsgutes (dem Basiswert) zu einem bestimmten Termin. Daher wird ein Future auch als Termingeschäft bezeichnet. Sofern dieses Geschäft nicht vor Fälligkeit über die Börse durch ein Gegengeschäft glattgestellt wird, entsteht ähnlich wie für die Stillhalter von Optionen die Pflicht zur Abnahme oder Lieferung des Basiswerts. Dennoch werden einige Futures wie z.B. Index-Futures gemäß dem jeweiligen Regelwerk per Barausgleich (Cash-Settlement) abgerechnet. Das liegt unter anderem daran, dass Aktien nicht teilbar sind und eine exakte Lieferung im Gegenwert des Kontrakts somit unmöglich wäre.

Hauptfunktion: Risikotransfer zwischen Marktteilnehmern

Bei Futures wird zwischen Finanztermingeschäften und Warentermingeschäften unterschieden, Während bei Finanztermingeschäften Basiswerte wie Aktien, Indizes oder Devisen zugrunde liegen, werden Rohstoffe wie Öl, Gold, Sojabohnen oder Schweinehälften unter dem Begriff Warentermingeschäfte zusammengefasst. Die zentrale Funktion von Futures ist ein Risikotransfer zwischen den Marktteilnehmern. Ähnliche Termingeschäfte und -vereinbarungen in unterschiedlichen Formen haben schon seit Jahrtausenden Tradition.  Vorläufergeschäfte von Futures sind bereits aus der Zeit 2000 vor Christus aus Ägypten oder China überliefert und basieren auf Preisvereinbarungen beim damaligen Handel mit Rohstoffen wie Getreide oder Reis. Damals wie heute spielte sowohl die Absicherung gegen unerwünschte Preisschwankungen als auch die Spekulation eine große Rolle. Futures in der heutigen Form gibt es seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts.

Wie werden Futures gehandelt?

Futures werden an streng regulierten und überwachten Terminbörsen wie z. B. der Eurex (European Exchange), der CBOT (Chicago Board of Trade) oder der CME (Chicago Mercantile Exchange) gehandelt. Die Börse garantiert die Abwicklung und schließt aus, dass es für die Marktteilnehmer ein Kontrahenten-Risiko gibt. Darunter versteht man das Ausfallrisiko, das bei einem vergleichbaren Geschäft ohne Zwischenschaltung einer Börse gegeben wäre, z.B. falls einer der Handelspartner seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann.

Laufzeiten und Fälligkeitstermine von Futures-Kontrakten

Die Börse legt Futures auf und legt in den jeweiligen Kontraktspezifikationen unter anderem die Tickgröße (kleinste mögliche Preisänderung) sowie das Verfallsdatum der unterschiedlichen Kontrakte eines Futures fest. Beim (Mini-)DAX-Future gibt es beispielsweise vier Kontrakte, deren Verfalls- bzw. Fälligkeitstermine jeweils um kurz nach 13:00 Uhr des dritten Freitags im dritten Monat jeden Quartals (März, Juni, September bzw. Dezember) fixiert sind. Am sogenannten Hexen-Sabbat (Englisch: Triple-Witching Hour) laufen zudem auch zahlreiche Optionen und andere Terminkontrakte aus.

Bei vielen US-Futures wie z.B. Gold oder Rohöl gibt es z.B. 12 Kontrakte und monatliche Verfallstermine, wobei oft nicht jeder Monatskontrakt gleich liquide ist. Meist konzentriert sich der Haupthandel jeweils auf einen bis zwei Futures-Kontrakte, die aktuell besonders aktiv gehandelt werden. Bei weniger beliebten Kontrakten ist der Spread (der Abstand zwischen Geld- und Briefkurs) meist etwas höher, ein Anleger bekommt also möglicherweise preislich ungünstigere Orderausführungen.

Inwiefern gelten Liefer- und Abnahmeverpflichtungen auch für Privatanleger?

Anleger sollten ihre Futures-Positionen entweder vor dem Verfallstermin glattstellen (durch ein Gegengeschäft auflösen) oder in einen späteren Future-Kontrakt z.B. des nächsten Quartals rollen. Dabei wird die alte Position ebenfalls glattgestellt, gleichzeitig aber eine neue Position in einem länger laufenden Future eröffnet. Da die Transaktionskosten im Verhältnis zum Kontraktwert extrem gering sind, ist das Rollen eines Future-Kontrakts in den nächsten die gängige Vorgehensweise, um Futures-Positionen längerfristig zu halten.

Denn grundsätzlich gelten die definitionsgemäßen Liefer- und Abnahmeverpflichtungen aus Futures für alle Marktteilnehmer. In der Praxis verhindern Online-Broker wie LYNX allerdings, dass Privatanleger tatsächlich in eine ungewollte Liefer- oder Abnahmeverpflichtung z.B. für Warentermingeschäfte kommen können. Denn wer möchte schon eine Lieferung von 1.000 Barrel Rohöl oder Orangensaft organisieren bzw. an der Wohnungstür entgegennehmen? Deshalb werden Futures-Anleger frühzeitig benachrichtigt um Positionen glattzustellen oder zu rollen. Die entsprechenden Kontrakte werden meist bereits ein bis zwei Wochen vor dem Liefertermin „gesperrt“. Sollte der Anleger die Position nicht rechtzeitig selbst glattstellen oder rollen, so erfolgt eine Zwangsliquidierung seitens des Brokers.

Werden Futures mit Barausgleich zum Verfallszeitpunkt noch gehalten, so kommt dies allerdings lediglich einem Glattstellen zu diesem Termin gleich. Das Konto wird entsprechend des letzten Kurses vor dem Verfallstermin abgerechnet d.h. mit Verlusten belastet oder Gewinnen vergütet.

Teil 2: Voraussetzungen, Funktionsweise und Vorteile

Voraussetzung: Termingeschäftsfähigkeit

Wie bei Optionen wird auch für den Futures-Handel vom Gesetzgeber die sogenannte Termingeschäftsfähigkeit verlangt. Diese ist die Voraussetzung dafür, dass eine Privatperson über eine Bank Termingeschäfte tätigen kann. Um die Termingeschäftsfähigkeit zu erlangen, muss ein Anleger von seiner Depotbank beziehungsweise seinem Online-Broker ausreichend über die Risiken von Termingeschäften aufgeklärt werden. Futures sind wie andere Termingeschäfte sogenannte Hebelprodukte, das heißt Kursbewegungen des Basiswerts können zu prozentual höheren Gewinnen oder Verlusten führen, die den notwendigen Kapitaleinsatz übersteigen.

Im unwahrscheinlichen, schlimmsten Fall kann ein Anleger nicht nur den kompletten Wert seines Depots verlieren, sondern sogar zu einem Nachschuss verpflichtet werden, falls Verluste (beispielsweise durch eine Kurslücke über Nacht) den Depotwert übersteigen. In der Regel wird dieses Szenario aber durch intelligente Margin-Systeme der Online-Broker verhindert, da diese schon vor einem Totalverlust Positionen glattstellen, um den Anleger zu schützen. Ein Anleger, der überlegt mit dem Futures-Randel zu beginnen, sollte über die tatsächlichen und theoretischen Risiken dennoch Bescheid wissen.

Zur Dokumentation der Risikoaufklärung lassen sich Banken und Online-Broker in der Regel ein entsprechendes Formular schriftlich bestätigen. Der Anleger erklärt damit, dass er die Risiken inklusive Totalverlustrisiko und Nachschusspflichten kennt, da er beispielsweise bereits Erfahrung mit den betreffenden Finanzprodukten hat oder sich zumindest ausreichend Fachwissen angeeignet hat. Durch die Unterzeichnung der Risikoaufklärung erlangt der Kunde die Termingeschäftsfähigkeit und die Bank sichert sich gleichzeitig vor möglichen Schadensersatzforderungen aufgrund unterlassener Aufklärung ab. Über LYNX können Sie Ihr Fachwissen bestätigen, indem Sie in Ihrer Depotverwaltung angeben, mit welchen Produkten Sie Erfahrung haben und welche Produkte Sie handeln möchten. Der Vorgang zur Erlangung der Termingeschäftsfähigkeit ist also online möglich.

Vorteil des Futures-Tradings: Konstanter Eurobetrag pro Punkt

Im Gegensatz zum Handel mit Optionen oder Optionsscheinen bleibt der Hebel bei Futures stets konstant, so dass keine komplizierten Rechenmodelle notwendig sind. Bei einem Mini-DAX-Future zum Beispiel bringt Ihnen jeder Punkt (= 1 Tick), den der DAX in „Ihre Richtung“ läuft stets 5 EUR auf Ihr Konto, denn ein Mini-DAX-Future repräsentiert 5-mal den DAX-Stand in EUR (Multiplikator 5, Kontraktwert = 5 x Punktestand DAX in EUR). Gleichermaßen wird Ihr Konto durch jeden Punkt, den der DAX in die Gegenrichtung läuft stets mit 5 EUR belastet. Eine Kursbewegung von 100 Punkten im DAX bedeutet bei einem Mini-DAX-Futures-Kontrakt also immer eine Kontobewegung von 500 EUR. Diese wird entweder zu Ihren Gunsten oder zu Ihren Lasten gebucht, je nachdem ob Sie mit Ihrer Position „richtig“ oder „falsch“ liegen.

Da Tagesbewegungen von 300 Punkten und mehr für den DAX keine Seltenheit sind, kann ein Mini-DAX-Future durchaus um mehr als 1.500 EUR pro Tag schwanken. Zum Vergleich: Ein normaler DAX-Future mit einem Multiplikator von 25 (Tickgröße hier übrigens 0,5 DAX-Punkte) würde dann sogar um ein Äquivalent von 7.500 EUR schwanken und dem Trader einen entsprechenden Tagesgewinn oder -verlust bescheren. Für die meisten Depots von Privatanlegern sind beides prozentual recht hohe Beträge. Gerade die häufigen schnellen und starken Bewegungen, machen den DAX jedoch für viele Futures- und Mini-Futures-Händler so attraktiv. Denn wer richtig liegt, kann in kürzester Zeit hohe Gewinne erzielen.

Die Margin: Sicherheitsleistung für die Hebelwirkung von Futures

Sie können einen Future in Erwartung steigender Kurse entweder kaufen und damit eine Longposition eröffnen oder verkaufen und so mit einer Shortposition auf fallende Kurse setzen. Für beide Transaktionen müssen Sie jedoch eine ausreichende Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegen, die von Ihrer Depotbank bzw. Ihrem Futures-Broker berechnet und festgelegt wird. Dieser Kapitalbetrag wird für jeden gehaltenen Future auf Ihrem Konto geblockt und dient als Puffer für mögliche Kursverluste. Dabei übernehmen einige Broker wie LYNX in der Regel die Mindestmargins des jeweiligen Börsenplatztes z.B. der Eurex, während andere Anbieter zusätzlich einen individuellen Sicherheitsaufschlag verlangen. Die Höhe der Margin bestimmt den Hebel, den ein Anleger mit seinem Depot bewegen kann. Im Einklang mit den Kursbewegungen des Basiswerts erhöht oder verringert sich auch die Margin. Liegt die Margin beispielsweise bei 5%, kann der Trader maximal mit einem (sehr hohen) Hebel von 20 agieren und so an den Märkten stets das bis zu 20fache seines Kapitaleinsatzes bewegen.

Sicherheitsmechanismen schützen vor dem Margin-Call

Futures erfordern im Vergleich zu einem Direktinvestment in den Basiswert also nur sehr geringe Kapitaleinsätze. Das bietet Chancen aber auch entsprechende Risiken: Ein Anstieg des Basiswerts um +5% kann den Kapitaleinsatz verdoppeln, während ein Rückgang um -5% im selben Fall einen Totalverlust erzeugen würde. In der Praxis wird der Futures-Kontrakt jedoch bereits zwangsliquidiert, sobald eine bestimmte Mindestmargin unterschritten wird. Zuvor wird der Anleger in der Regel per Nachricht darüber informiert, dass seine Margin fast aufgezehrt ist und dass die Position möglicherweise in Kürze automatisch geschlossen wird.

Zu einem sogenannten Margin-Call, das heißt zu dem tatsächlichen Einfordern einer Nachschusspflicht durch den Broker, kommt es nur in äußerst seltenen Fällen. Beispielsweise dann, wenn das Kontoguthaben durch eine Kurslücke z.B. bei Handelsaussetzung oder einem heftigen Kurseinbruch über Nacht nicht ausreicht, um die entstandenen Verluste zu decken. Dann, wenn alle Sicherheitsmechanismen nicht greifen schuldet der Anleger dem Futures-Broker den offenen Differenzbetrag und muss sein Konto folglich wieder ausgleichen.

Verschiedene Margin-Arten

Die Anfangsmargin (Initial Margin) legt fest, welcher Betrag sich in bar auf dem Depotkonto befinden muss, um eine Futures-Position eröffnen zu können. Bei offenen Positionen muss dann kontinuierlich mindestens die Intradaymargin als Sicherheit zur Verfügung stehen. Ist dies nicht mehr der Fall, so kommt es, wie oben beschrieben, zum automatischen Glattstellen der entsprechenden Position. Die Intradaymargin ist deutlich geringer als die Anfangsmargin, denn sonst würde bereits eine kleine Kursbewegung in die Gegenrichtung zum automatischen Glattstellen der Position führen. Eine Anfangsmargin beim Mini-DAX-Future könnte beispielsweise bei 3.000 EUR liegen, die Intradaymargin bei 2.500 EUR. Der DAX könnte dann maximal 100 Punkte in die Gegenrichtung laufen, ohne dass die Intradaymargin unterschritten wird.

Overnightmargin: Höhere Kapitalanforderungen für über Nacht gehaltenen Positionen

Für das Halten von offenen Positionen über Nacht ist die Overnightmargin erforderlich. Diese ist erheblich höher als Anfangs- und Intradaymargin und kann beispielsweise bei der doppelten Anfangsmargin liegen, gemäß dem obigen Beispiel also 6.000 EUR. Die höhere Kapitalanforderung ist notwendig, weil es natürlich auch außerhalb der Handelszeiten zu kursrelevanten Ereignissen kommen kann. Gibt es beispielsweise zur europäischen Nachtzeit an den asiatischen Börsen einen Börsencrash, so könnte der DAX-Index und entsprechend der (Mini-)DAX-Future durchaus panikartig mit einer sehr großen Kurslücke (Gap) von beispielsweise 200, 500 oder mehr Punkten darauf reagieren.

Während bei Kursbewegungen im laufenden Handel das Glattstellen einer Futures-Position jederzeit möglich ist, kann eine Liquidation bei Kurslücken nur nach dem Wiedereröffnen des Handelsplatzes erfolgen. Die entsprechenden Wertanpassungen der Depots stellen auch für den Online-Broker Risiken bzw. Unsicherheiten dar, denen mit einer entsprechend höheren Margin begegnet wird. Manche Futures wie z.B. einige US-Index-Futures werden mit kurzen Pausen fast rund um die Uhr gehandelt, erfordern daher eine geringere Overnight Margin und sind deshalb bei Futures-Händlern so beliebt, weil diese fast rund um die Uhr auf Kursveränderungen reagieren können.

Stetige Abrechnung von Gewinnen und Verlusten

Für das Halten von Futures wird also nur eine im Vergleich zum Kontraktwert relativ geringe Margin verlangt. Im Gegensatz zu beispielsweise einer Aktientransaktion, erfolgt bei der Eröffnung einer Futures-Position kein direkter Geldfluss vom Käufer zum Verkäufer. Die Kursbewegungen werden täglich per „Daily Settlement“ abgerechnet, das heißt Gewinne werden Ihrem Konto gutgeschrieben und Verluste abgebucht. Kauft man für 10.000 EUR Daimler Aktien, dann verringert sich der Bargeldbestand auf Ihrem Konto direkt um 10.000 EUR. Wenn Sie einen Euro Stoxx 50 Future kaufen, dann verändert sich der Bargeldbestand auf Ihrem Depot zwar stetig, aber nur um den Gewinn oder Verlust der Position. Es gibt also keinen anfänglichen Geldfluss vom Käufer zum Verkäufer und es wird nur der Teil des Depotwertes geblockt, der als Sicherheitsleistung d.h. als Margin vorausgesetzt wird.

Futures vs. CFDs

Vor allem Privatanleger scheuen oft den Futures-Handel und weichen häufig auf die in den letzten Jahren immer populärer werdenden CFDs (Contracts for Difference) aus. Doch auch bei CFDs gibt es Vor- und Nachteile. Genau wie beim Future lassen sich auch beim CFD-Handel mit geringem Kapitaleinsatz hohe Gewinne erwirtschaften. Ein Nachteil ist meist die Kursstellung, die bei einem CFD direkt über den Broker erfolgt und nicht über eine regulierte Börse. Das eröffnet den CFD-Brokern die Möglichkeit bei den Kursen leicht von den Marktvorgaben abzuweichen und dies auszunutzen. Denn viele CFD-Broker verdienen vor allem dann gut, wenn der Spread hoch ist, das heißt, wenn der Abstand zwischen Bid und Ask (Geld- und Briefkurs) künstlich vergrößert wird. Viele CFD-Anleger unterschätzen, wie teuer der CFD-Handel für sie allein durch die Intransparenz bei der Kursstellung bei den meisten Anbietern ist. Auch deren Eigeninteresse an Abrechnungskursen die aus Sicht des CFD-Traders ungünstiger sind wird oft übersehen.

LYNX bietet auch im CFD-Handel faire, marktgebundene Preise

Auch über LYNX ist der Handel von CFDs möglich, jedoch werden die Kurse per DMA (Direct Market Access) direkt mit den Echtzeit-Börsenpreisen des Basiswerts abgeglichen und abgerechnet. Statt wie bei anderen CFD-Brokern üblich Gebühren indirekt über den Spread zu bezahlen, wird LYNX Kunden beim CFD-Handel wie bei Aktientransaktionen eine faire und transparente Handelskommission

Die definierte Kontraktgröße (beim Mini-DAX-Future aktuell 55.000 EUR und beim „normalen“ DAX-Future derzeit 275.000 EUR) ist einer der wenigen Nachteile im Futures-Handel, denn Trader und Anleger können stets nur die zur Auswahl stehende Kontraktgröße oder ein Vielfaches davon handeln. Eine flexible Anpassung der Positionsgröße an das Konto wie z.B. bei CFDs oder einzelnen Aktien ist also nicht möglich.

Geringere Transaktionskosten bei Futures

Nichtsdestotrotz ist der Futures-Handel für Anleger mit ausreichender Kapitalisierung eine lohnenswerte Alternative zum CFD, denn der Handel erfolgt zu deutlich günstigeren Konditionen und minimalen Spreads direkt an einer regulierten, transparenten und liquiden Terminbörse. LYNX verlangt für das Eröffnen bzw. Schließen einer Position (sogenannter „half-turn“) bei deutschen Futures beispielsweise eine Gebühr in Höhe von 1,50 EUR bis 2,00 EUR pro Kontrakt, für US-Futures fallen 4,00 USD an. Einen Mini-DAX-Future mit Kontraktwert 55.000 EUR (DAX-Stand: 11.000 Punkte) long oder short zu gehen kostet also 1,50 EUR, wird die Position glattgestellt, so fallen nochmals 1,50 EUR an. Für aktive Trader sind Futures im Vergleich zu CFDs selbst bei marktgleichen Spreads die eindeutig günstigere Variante, um von Kursveränderungen eines Index zu profitieren.

Der Future-Kurs wird durch Angebot und Nachfrage gebildet. Allerdings bewegen sich Basiswert und Future meist parallel in einer sehr engen Spanne, da es Marktteilnehmer gibt, die Abweichungen sofort ausnutzen. Allerdings entspricht der Futures-Kurs meist nicht exakt dem Wert des Basispreises, sondern es besteht meist ein geringfügiger und relativ konstanter Abstand.

Teil 3: Besonderheiten beim Futures-Handel

Cost of Carry: Laufzeitbezogene Haltekosten für Futures

Der geringfügige und relativ konstante Abstand zwischen Basiswert und Future kann einfach erklärt werden. Dieser liegt an den Finanzierungs- und Haltekosten, die dann anfallen, wenn der Basiswert direkt erworben wird, ohne dabei ein Termingeschäft abzuschließen. Denn um einen Basiswert zu erwerben, muss der Käufer beispielsweise entweder einen Kredit aufnehmen und dafür Zinsen bezahlen oder am Geldmarkt auf Zinsen verzichten. Sämtliche Kosten und Erträge für das alternative Direktinvestment (Zinsen, Dividenden, Transaktionskosten, Depot- bzw. Lagerkosten, Versicherungen, Bezugsrechte u.ä.) werden bei der Kursfindung des Futures berücksichtigt, man spricht vom „Cost of carry“. Der Kurs eines Futures kann grundsätzlich etwas höher oder etwas niedriger als der Basiswert notieren, je nachdem, ob die Haltekosten positiv oder negativ sind.

Futures von Aktienindizes werden im Regelfall von negativen Cost of carry bestimmt, denn die Finanzierungskosten für das Halten eines vergleichbaren Aktienportfolios übersteigen normalerweise dessen Erträge in Form von Dividenden etc. Der Future wird dann etwas höher notieren als der Aktienindex. Zum Ende der Laufzeit verringert sich der Abstand zum Index, denn die ablaufende Restlaufzeit impliziert immer geringere Haltekosten. Käufer von Futures sind angesichts der bis zur Fälligkeit eingesparten Kosten bereit, Preise für den Future zu bezahlen, die den Aktienindex leicht übersteigen.

Sind die Erträge aus einem Aktienportfolio dagegen (z.B. beim DAX in der Dividendensaison im Frühjahr) höher als die Finanzierungskosten, wird der Future unterhalb dem Indexstand notieren. Denn eine direkte Investition in den Aktienmarkt ist damit attraktiver, da beim Eröffnen entgangene Dividendenerträge berücksichtigt werden müssen. Dann notiert der Future unterhalb des Kurswertes des Basiswerts und man spricht von einem positiven Cost of Carry.

Cost of Carry sind meist überschaubar und können sich positiv oder negativ auswirken

Grundsätzlich gilt: Die Haltekosten fallen meist nur dann merklich ins Gewicht, wenn Positionen über einen längeren Zeitraum z.B. 2 Wochen gehalten werden. Die Cost of Carry werden während der Laufzeit stetig abgebaut, egal ob diese positiv oder negativ sind. Am Laufzeitende entspricht der Kurs des Futures dann dem Kassakurs des Basiswerts. Entsprechend profitiert entweder die Shortseite (bei Preisaufschlägen) oder die Longseite (bei Preisabschlägen) von den Cost of Carry. Typische Cost of Carry könnten beim DAX z.B. zwischen 8 und 15 DAX-Punkten liegen, wobei hier neben Ausschüttungen vor allem das aktuelle Zinsniveau (wie bei allen Financial Futures) den maßgeblichsten Einfluss auf die Höhe des Auf- oder Abschlags hat.

Contango und Backwardation bei Rohstoff-Futures

Lagerhaltungskosten spielen vor allem bei Rohstoffen eine große Rolle. Um beispielsweise große Mengen Erdöl zu lagern, sind große Tanks oder Tankschiffe notwendig, Versicherungen, Zinsen und Schwund, wodurch beim physischen Kauf insgesamt hohe Kosten verursacht werden. Der Future bildet auch diese Kosten ab, so dass Rohstoff-Futures mit längerer Laufzeit in der Regel höher notieren als die tagesaktuellen Kassapreise des Basiswerts. Trader die auf Preisanstiege setzen müssen diesen typischen Aufschlag, der Contango genannt wird miteinkalkulieren. Bei längerfristigen Long-Positionen führt dies zu regelmäßigen Rollverlusten, während Short-Positionen am Contango verdienen. Gehen die Anleger beim Basiswert hingegen von fallenden Kursen aus, so kann sich die typische Contango-Situation abschwächen oder sogar ins Gegenteil umkehren. Man spricht dann von einer sogenannten Backwardation (Inverted Market). Dabei liegt der Terminkurs unter dem Kassakurs.

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