Wie die junge Generation in Deutschland ihren persönlichen Finanzplan erstellen kann

Von Berlin bis München, von Hamburg bis Köln – die Welt der jungen Leute in Deutschland im Jahr 2025 unterscheidet sich stark von der vor zehn Jahren.
In den Cafés ist es normal, bei einem Oatly-Latte zu sitzen und in der Investitions-App zu stöbern. Im Fitnessstudio werden nicht nur Trainingspläne besprochen, sondern auch ETF-Sparpläne und Altersvorsorge-Investitionen.

Auch ich spüre es deutlich – unsere Generation in Deutschland beschäftigt sich so früh wie nie zuvor mit ihrer finanziellen Zukunft.
Inflation, hohe Immobilienpreise, die Umstrukturierung des Rentensystems und die digitale Wirtschaft – all diese Themen treiben uns zu der Frage:
Wie soll ich mein Geld anlegen? Wie kann ich sicherstellen, dass ich in 30 Jahren noch frei leben kann? Wie verhindere ich, dass meine heutige Arbeit in der Zukunft umsonst war?

Mit diesen realen und drängenden Fragen habe ich viel Zeit in Forschung und Praxis investiert, viele kleine Fehlschläge erlebt und ebenso viele Erkenntnisse gewonnen.
Heute möchte ich meine Erfahrungen mit dir teilen und dir eine Finanzstrategie für die junge Generation in Deutschland vorstellen. Wenn du genauso wie ich für die Zukunft arbeitest, hoffe ich, dass dieser Artikel dir ein wenig Licht auf deinem Weg bringt.

Der Kontext der Finanzplanung für die junge Generation in Deutschland 2025

Bevor ich mit den konkreten Tipps beginne, ist es wichtig, einen klaren Blick auf die Realität zu werfen, in der wir uns befinden.

Im Jahr 2025 erholt sich die deutsche Wirtschaft langsam, wenn auch zögerlich. Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins auf ein historisch niedriges Niveau gesenkt, was Kredite günstiger macht. Doch die Preise bleiben hoch.
Laut dem Statistischen Bundesamt liegt die Inflationsrate trotz eines Rückgangs vom Höchststand immer noch bei etwa 2,4%. Während die Energiepreise etwas gesenkt wurden, steigen die Mieten und Lebensmittelpreise weiter.

Noch schwieriger ist die Reform des Rentensystems. Die Regierung hat 2024 den „RentePlus 2040“-Plan eingeführt und klar gemacht: Die gesetzliche Rente wird in Zukunft nicht ausreichen, um ein komfortables Leben im Ruhestand zu führen. Jeder muss zusätzlich für seine Altersvorsorge sorgen.

Auch der Arbeitsmarkt verändert sich. Die digitale Wirtschaft macht freiberufliche Tätigkeiten und Homeoffice zur Norm, was jedoch auch bedeutet, dass das Einkommen instabil und unberechenbar wird.

In dieser Realität ist es nicht mehr „nice to have“, einen Finanzplan zu erstellen – es ist eine Überlebenskompetenz.
Das zu erkennen, war der erste Schritt auf meinem Weg zur Finanzplanung.

Finanzplanung beginnt mit der Erkenntnis über sich selbst

Wenn viele Menschen über Finanzplanung sprechen, denken sie oft sofort: „Welches Fondsprodukt soll ich kaufen?“ oder „Wie kaufe ich eine Immobilie?“
Doch ich habe immer mehr verstanden, dass der wirkliche Ausgangspunkt das Verständnis für sich selbst ist.

Als ich meinen eigenen Finanzplan erstellte, stellte ich mir drei wichtige Fragen:

  1. Wie ist meine aktuelle finanzielle Situation?
    Ich erstellte eine detaillierte Übersicht über meine Einnahmen und Ausgaben, um zu verstehen, wie hoch meine Sparquote, Schuldenlast und fixen Kosten sind.
  2. Was sind meine kurz- und langfristigen Ziele?
    Kurzfristig: Zum Beispiel, in den nächsten drei Jahren genug Geld für eine Reise anzusparen. Langfristig: Eine passive Einkommensquelle zu schaffen, die mir mit 25 Jahren ausreichend Einkommen bringt.
  3. Wie hoch ist meine Risikobereitschaft?
    Wenn der Aktienmarkt um 30% einbricht, kann ich dann ruhig schlafen? Habe ich genug Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben?

Diese Art von Selbstdiagnose half mir, klar zu sehen, dass ich nicht investiere, um damit zu prahlen, sondern um für die Zukunft meiner Freiheit, meiner Wahlmöglichkeiten und meiner inneren Sicherheit zu sorgen.

Wenn du eine ähnliche finanzielle Bestandsaufnahme machen möchtest, empfehle ich dir diese Tools:

  • Finanzfluss (https://www.finanzfluss.de/): Eine beliebte Plattform in Deutschland für Finanzbildung, mit detaillierten Budgetmanagement-Templates und Risikobewertungstools.
  • Verivox (https://www.verivox.de/finanzen/): Hilft nicht nur bei der Kredit- und Versicherungsvergleichung, sondern auch bei der Analyse, ob dein Finanzportfolio sinnvoll aufgebaut ist.

Aufbau eines Notfallfonds – der erste Schritt

Bevor ich mit dem Investieren begann, war der erste Schritt für mich: Ein Notfallfonds.
Die Deutschen nennen ihn gerne „Notgroschen“.

Ich legte das Ziel fest, dass ich mindestens sechs Monate meiner Grundausgaben auf einem leicht zugänglichen Konto haben wollte.
Zum Beispiel, wenn meine festen monatlichen Ausgaben (Miete, Strom, Versicherung, Lebensmittel, Verkehr) 1500 Euro betragen, dann musste ich mindestens 9000 Euro auf einem Tagesgeldkonto als Reserve ansparen.

Dieser Betrag darf nicht investiert werden, er ist nur für den Fall von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder unvorhergesehenen familiären Ausgaben vorgesehen.

Die Bankenschieflagen im Jahr 2023 und der Crash der Kryptowährungen haben mir schmerzlich verdeutlicht: Cashflow-Sicherheit ist wichtiger als hohe Rendite.

Empfohlene Tagesgeldkonten in Deutschland:

  • Trade Republic (https://www.traderepublic.com/): Ein aufstrebendes FinTech-Unternehmen mit hohen Tagesgeldzinsen und flexiblen Abhebemöglichkeiten.
  • DKB Bank (https://www.dkb.de/): Eine etablierte Online-Bank mit hervorragendem Kundenerlebnis und hohem Sicherheitsniveau.

Zielgerichtetes Geldmanagement – Gib jedem Euro eine Aufgabe

Nachdem ich meinen Notgroschen aufgebaut hatte, begann ich damit, für jedes meiner finanziellen Ziele eine eigene „Aufgabe“ zu definieren.

Mein Kontenplan sieht so aus:

  • Lebenshaltungskonto: Sobald mein Gehalt eingeht, überweise ich es sofort auf dieses Konto, um meine monatlichen Ausgaben zu decken.
  • Traumkonto: Für kurzfristige Wünsche wie Urlaube, neue Geräte oder Weiterbildungen.
  • Investitionskonto: Jeden Monat wird ein fester Prozentsatz in dieses Konto überwiesen, um mittel- bis langfristig zu investieren.
  • Altersvorsorgekonto: Für private Altersvorsorge-Investitionen wie Rürup-Rente oder ETF-Rente.

Diese Methode mag einfach klingen, hat aber meine Einstellung zum Geld vollkommen verändert.
Jeder Euro hat nun seine Rolle, und ich gebe mein Geld nicht leichtfertig aus oder stecke es an die falsche Stelle.

Die Investitionsstrategie der jungen Generation in Deutschland

Wenn es um Investieren geht, habe ich festgestellt, dass die junge Generation in Deutschland zwei Tendenzen hat:

  • Entweder meiden sie Investitionen völlig aus Mangel an Finanzwissen und lassen ihr Geld einfach auf dem Konto liegen,
  • oder sie lassen sich von kurzfristigen Erträgen verführen und stürzen sich in hochriskante Anlagen wie Meme-Stocks oder Kryptowährungen.

Beide Ansätze sind gefährlich.
Meine Methode ist es, konservativ, aber aktiv in den Kapitalmarkt zu investieren.

Meine grundlegende Investitionsstrategie:

  1. Globale Aktien-ETFs (60%)
    Zum Beispiel MSCI World (entwickelte Märkte) und MSCI Emerging Markets (Schwellenländer).
  2. Deutsche Blue-Chip-Aktien (20%)
    Eine Auswahl stabiler DAX-Unternehmen wie SAP, Siemens und Allianz.
  3. Grüne Energie und Tech-Innovation ETFs (10%)
    Um von Deutschlands Energiewende und der Digitalisierung zu profitieren.
  4. Gold (5%)
    Als Absicherung in turbulenten Zeiten.
  5. Kryptowährungen (5%)
    Ein sehr kleiner Anteil, um langfristig von der technologischen Veränderung zu profitieren, aber das Risiko ist extrem hoch.

Plattformen, die ich für Investitionen nutze:

  • Scalable Capital (https://de.scalable.capital/): Niedrige Gebühren und einfache Handhabung, ideal für ETF-Investitionen.
  • JustETF (https://www.justetf.com/): Die umfassendste Website für ETF-Informationen, ideal, um ein eigenes Portfolio zusammenzustellen.

Wie man es schafft, sich nicht auf der Investitionsreise zu verlieren

Ehrlich gesagt ist der schwierigste Teil der Finanzplanung nicht das Erstellen des Plans, sondern die konsequente Umsetzung.
Besonders wenn der Markt schwankt und die Leute in meinem Freundeskreis plötzlich ihre großen Gewinne oder Verluste zeigen, kann es schwerfallen, nicht von den Emotionen mitgerissen zu werden.

Hier einige meiner kleinen Tricks:

  • Automatisiertes Sparen: Jeden Monat einen festen Betrag in ETFs investieren, egal wie der Markt steht.
  • Einmal pro Quartal den Investment-Account überprüfen: Nicht jeden Tag auf die Schwankungen schauen, um impulsive Entscheidungen zu vermeiden.
  • Investitions-Tagebuch führen: Investieren bedeutet nicht nur Geld zu managen, sondern auch die eigenen Emotionen zu kontrollieren.

Der richtige Versicherungsschutz ist unverzichtbar

In Deutschland ist Versicherung ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Finanzplanung.
Ich habe die folgenden Versicherungen abgeschlossen:

  • Haftpflichtversicherung: Schutz für Schäden, die ich unabsichtlich bei Dritten verursache, kostengünstig und sehr sinnvoll.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Absicherung, falls ich meinen Beruf nicht mehr ausüben kann.
  • Krankenversicherung: Egal ob gesetzlich oder privat, eine umfassende medizinische Absicherung ist unerlässlich.

Für den Vergleich von Versicherungen kann ich dir empfehlen:

  • Check24 (https://www.check24.de/versicherungen/): Sehr umfassend, mit transparenten Preisen.
  • Finanztip (https://www.finanztip.de/versicherung/): Detaillierte und unabhängige Versicherungsvergleiche, besonders für Einsteiger.

Finanzplanung ist eine lange, aber lohnenswerte Reise

Wenn ich auf einer Bank an der Spree in Berlin sitze, den Sonnenuntergang auf dem Wasser betrachte und meine App mir zeigt, dass wieder eine kleine Einzahlung in meine ETF-Sparpläne erfolgt ist, dann danke ich oft dem früheren Ich, das sich entschlossen hat, den Schritt in eine ernsthafte Finanzplanung zu gehen.

Finanzplanung ist kein Sprint, sondern ein Marathon – eine langfristige Aufgabe, die Geduld, Beständigkeit, stetiges Lernen und Korrekturen erfordert.
Und wir, die junge Generation in Deutschland, leben in einer Zeit voller Unsicherheit, haben jedoch auch nie zuvor so viel Freiheit und so viele Optionen gehabt. Wenn wir wollen, können wir mit Wissen, Verstand und einer kleinen Portion Mut für uns selbst eine stabile und freie Zukunft aufbauen.

Vielleicht haben wir am Anfang nicht viel zum Investieren, vielleicht haben wir Angst vor Marktschwankungen oder verstehen einige Produkte nicht. Aber solange wir uns immer daran erinnern, dass wir für unser zukünftiges Ich verantwortlich sind, dann wird sich der Weg zu den eigenen Zielen ganz sicher nach und nach eröffnen.

Möge unsere Reise zur Finanzplanung uns stärker, gelassener und kraftvoller machen.
Die Zukunft wird nicht einfach von selbst besser, aber sie ist es wert, dass wir unser Bestes dafür tun.

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