Tipp 1. Die richtige Einstellung zum Börsenhandel
Anlegen und investieren als schneller Weg zum Reichtum?
Wenn Sie mit dem Aktienhandel oder dem Trading beginnen wollen, sollten Sie sich zunächst selbst die einfache Frage stellen, warum Sie eigentlich an der Börse handeln möchten. Besonders das Online Trading zieht beispielsweise auch viele Menschen an, die (bewusst oder unbewusst) auf der Suche nach einer täglichen Portion Adrenalin oder dem schnellen Euro sind. Wer schnelle Gewinne, Aufregung und Spannung sucht, tätigt tendenziell eher riskante und hochspekulative Börsengeschäfte. Dies ist natürlich an der Börse nicht zielführend, sondern führt früher oder später zu horrenden Verlusten. Genauso gut können Sie dann auch in einen Freizeitpark gehen und dort für ein paar Euro in eine Achterbahn steigen oder gleich direkt ein Kasino besuchen.
INFO
WAS IST TRADING?
Trading bedeutet Handel und steht im Deutschen für den Kauf und Verkauf von Finanzprodukten sämtlicher Art, wie zum Beispiel Aktien, ETFs, Optionen oder Währungen.
Falls Sie Trading und Anlegen hingegen als eine große Herausforderung sehen für deren Meisterung Sie bereit sind sehr viel Zeit und Energie zu investieren, dann könnten Sie auf der richtigen Fährte sein. Wenn Sie dazu noch selbstkritisch sind und aus Ihren Fehlern lernen, so haben Sie die richtige Grundeinstellung, um den Schritt an die Börse zu wagen. Ein absolutes Börsendebakel ist dann zumindest recht unwahrscheinlich. Ob Sie Gewinne erzielen und dabei vielleicht sogar den DAX schlagen hängt dann allein von Ihrer Herangehensweise und Ihrer Lernfähigkeit ab.
Tipp 2. Finden Sie Ihren persönlichen Anlage- bzw. Tradingstil
Was für eine Persönlichkeit haben Sie? Eine entscheidende Frage für jeden Anleger.
Möglicherweise erleiden Sie bislang Verluste, obwohl Sie das Potenzial zum erfolgreichen Trader oder Investor haben. Das könnte auch daran liegen, dass Ihre Anlagestrategie nicht zu Ihrer Persönlichkeit passt.
Es gibt weltweit unzählige gute Anleger und jeder von ihnen hat einen anderen Anlagestil. So ist zum Beispiel Warren Buffett ein anderer Anlegertyp als Jim Rogers – und doch sind beide äußerst erfolgreich. Sie können nicht den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzen und Kurse, News und Charts verfolgen? Dann sollten Sie keine Day-Trading Strategie verfolgen, d.h. keine Positionen eingehen, die es erfordern, den Börsenverlauf täglich zu beobachten. Wenn Sie hingegen ständig befürchten, einen hohen Gewinn möglicherweise wieder einzubüßen, so sollten Sie keine langfristige Trendfolgestrategie eingehen. Und falls Sie sehr aufgeregt sind, sobald Sie den Kauf- oder Verkaufsknopf angeklickt haben, sollten Sie Ihre Transaktionen besser nicht selbst durchführen, sondern eine Strategie auswählen, die von einer automatischen Handelssoftware umgesetzt wird.
Es ließen sich noch viele weitere Beispiele aufzählen, aber worauf es ankommt, ist Folgendes: Analysieren Sie Ihre Stärken und Schwächen und wählen Sie dann die Anlagestrategie, die am besten zu Ihnen passt. Arbeiten Sie an Ihren Schwächen und nutzen Sie Ihre Stärken.
Tipp 3. Verfolgen Sie nur eine Strategie und optimieren Sie diese
Was ist Ihre Strategie? Welchen Vorteil nutzen Sie, um an der Börse erfolgreich zu sein?
Können Sie diese Fragen bereits beantworten, ohne den folgenden Text zu lesen?
Falls Sie hierauf nicht schnell und eindeutig antworten können, so ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie eine eher mäßige bis durchschnittliche Rendite erzielen werden. Wirklich gute Anleger verfolgen nur eine einzige Strategie, die sie perfektionieren und dann fehlerfrei, geduldig und diszipliniert anwenden.
Warren Buffett ist beispielsweise erfolgreich geworden indem er sich strikt an die Regeln von Ben Graham für fundamentales Investieren hielt. Es gibt aber auch viele erfolgreiche Trader, die sich ausschließlich auf ein bestimmtes Chartmuster oder einen charttechnischen Indikator stützen und damit die Börse schlagen. Ein Beispiel könnte der Kauf einer Aktie sein, die mit großem Handelsvolumen auf ein neues Allzeithoch ausbricht. Des Weiteren gibt es Trader, die mit einem automatisierten System arbeiten, Elliot Wave Trader, High Frequency Trader usw. Das Entscheidende: Jeder erfolgreiche Börsianer hat seine eigenen Tricks.
Um nicht von der Börse verschlungen zu werden ist es unerlässlich, mindestens eine funktionierende Strategie oder Methode zu haben. Denn eines steht fest: Sie können eine Zeit lang Glück haben, denn die Flut hebt bekanntlich alle Boote. Da es an der Börse jedoch unweigerlich auch turbulente Phasen, Abstürze und Bärenmärkte gibt, läuft Trading ohne Strategie so gut wie sicher auf ein großes Debakel hinaus.
Tipp 4. Mit Money Management und Risikomanagement zum Börsenerfolg
Money Management und die Kontrolle Ihrer Risiken sind die zwei wichtigsten Instrumente, um nachhaltig Erfolg an der Börse zu haben, statt von einem Desaster ins nächste zu stolpern.
Eine Studie hat bewiesen, dass 90% (!) der Performance eines Fondsmanagers von Money Management und Risikokontrolle bestimmt wird. Mit einem guten Money Management können Sie auch mit einer durchschnittlichen Aktienauswahl sehr positive Resultate erzielen. Andersherum können Sie mit den besten Aktien baden gehen, wenn Sie beispielsweise Ihre Positionsgrößen zu groß wählen oder wenn Sie Verluste nicht begrenzen.
Sie müssen zunächst bestimmen, welchen Prozentsatz Ihres Vermögens Sie spekulativ in Aktien oder Fonds anlegen möchten und wie viel Kapital in einer sichereren Anlageform verbleiben soll. Je nach persönlicher Risikoneigung können Sie zum Beispiel 10% bis 20% Ihres Anlagevermögens an der Börse investieren. Für Ihr an der Börse investiertes Vermögen gibt es dann verschiedene Methoden, Ihr Risiko zu begrenzen.
Methoden zur Risikominimierung
Risiko pro Trade
Riskieren Sie pro Position nie mehr als 1% bis 2% Ihres Gesamtdepotwertes (abhängig von Ihrer persönlichen Anlagestrategie und dem Zeithorizont kann dieser Satz auch etwas höher liegen, allerdings niemals über 5%).
Verlustbegrenzung durch konsequente Stopp-Orders
Begrenzen Sie Ihre Verluste! Das rechtzeitige Schließen von Verlustpositionen ist mit das Schwierigste am Börsenhandel, aber wenn Sie einmal die Erfahrung machen, wie vielen großen Kurseinbrüchen Sie damit ausweichen, werden Sie kleine Verluste gern in Kauf nehmen.
Nutzen Sie dazu stets Stopp-Loss Orders und halten Sie diese ein! Es ist ein häufiges Phänomen, dass Anleger ihren Stopp verschieben, sobald der Kurs in dessen Nähe kommt. Dadurch werden Stopp-Loss Order natürlich komplett sinnlos und man hält sich selbst zum Narren. Natürlich sollten Sie einen Stopp-Loss auch nicht zu dicht am aktuellen Kurs setzen, da Sie sonst zu oft ausgestoppt werden. Setzen Sie den Stopp so, dass Sie auch durch eine moderate Gegenbewegung nicht gleich ausgestoppt werden. Suchen Sie im Chart nach einem passenden Stopp-Level, das gleichzeitig auch nicht allzu offensichtlich ist. D.h. z.B. ein gutes Stückchen unterhalb runder Marken oder charttechnischer Unterstützungslinien sind Stopps gut platziert.
Festgelegte Gewinnziele
Setzen Sie sich im Voraus ein Gewinnziel und schließen Sie die Position auch tatsächlich, wenn dieses Ziel erreicht ist. Eine gute Idee ist es beispielsweise, gleich beim Eröffnen einer neuen Position eine sogenannte Bracket-Order zu nutzen. Sobald die Position aufgebaut wurde, werden direkt eine Stopp-Loss- und eine Take-Profit-Order (Gewinn-Limit) übermittelt. Wird der Stopp ausgelöst, dann wird die Take-Profit-Order automatisch gelöscht – und umgekehrt. So können Sie beruhigt eine Position eingehen und sogar ohne ständig die Kurse kontrollieren zu müssen in den Urlaub fahren. Ziele und Risiken sind dann festgelegt, so dass nur noch der Markt das Ergebnis entscheidet.
Stopp im Gewinn auf Einstand setzen
Lassen Sie einen ansehnlichen Gewinn nicht mehr zu einem Verlust werden. Sobald Sie mit Ihrer Position ein entsprechendes Gewinnniveau erreicht haben, sollten Sie den Stopp auf Ihren Einstandspreis erhöhen. So sind Sie in jedem Fall vor einem Verlust in dieser Position geschützt. Seien Sie hierbei jedoch nicht vorschnell, da Ihr Stopp sonst bei einem kleinen Rücksetzer auch zu früh ausgelöst werden kann und dann war der Trade umsonst. Als Faustregel gilt: Auf der Wegstrecke zu Ihrem Gewinnziel sollten zwei Drittel bis drei Viertel bereits zurückgelegt sein, ehe Sie Ihren Stopp auf Breakeven setzen.
Variante: Trailing-Stopp
Um den Stopp automatisch von der Handelsplattform anpassen zu lassen, können Sie eine Trailing-Stopp Order verwenden: Wenn Sie zum Beispiel eine Aktie zu 30 Euro gekauft haben, können Sie eine Trailing Stopp Order mit einem Abstand von 3 Euro platzieren. Der Stopp liegt dann auf 27 Euro. Steigt die Aktie auf 32 Euro, wird auch der Stopp automatisch um 2 Euro erhöht, liegt dann also auf 29 Euro usw.
Trading-Pause bei großen Verlusten
Sollten Sie einen vorab definierten Prozentsatz Ihres Vermögens verloren haben, zum Beispiel 10% oder 20%, dann sollten Sie vorübergehend Abstand vom Börsenhandel nehmen und analysieren, was genau zu diesen Verlusten geführt hat. Erst wenn Sie Ihre Fehler genau benennen und dadurch berichtigen können, sollten Sie einen Neustart planen.
Lesen Sie Auch:
14 Unverzichtbare Tradingtipps – So Handeln Sie Erfolgreich An Der Börse