Bankenpleite – Was Passiert Mit Meiner Baufinanzierung?

In letzter Zeit wurden wir immer häufiger gefragt, was denn passiert, wenn die Bank bei der die Baufinanzierung läuft, pleite geht. Wir betrachten in diesem Artikel das Kreditgeschäft einmal von der anderen Seite. In unseren Beratungen geht es ja vorrangig darum, dass du als Kunde nicht pleite gehst

Warum überhaupt die Frage?

Zunächst einmal haben wir versucht zu ergründen, warum sich manche diese Frage überhaupt stellen. Offensichtlich ist den meisten klar, dass aufgrund der historisch niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt ein Hauptgeschäftsfeld der Banken gefährdet ist – die Kreditvergabe. Mit sinkenden Zinsen verdienen die Banken immer weniger mit ihren Krediten, die sie vergeben. Bei Effektivzinsen von unter 1% stellt man sich schnell die Frage, wo denn die Bank dabei noch Geld verdienen soll. Besonders das Baufinanzierungsgeschäft ist mit relativ hohem Aufwand verbunden, da viele Parameter geprüft werden müssen. Je mehr Aufwand an einem Vertrag, desto weniger wird auch daran verdient. Die Banken haben aufgrund des Wettbewerbsdrucks auch nicht die Möglichkeit, die Preise nach Belieben zu erhöhen. Sonst findet sich ja kein potentieller Finanzierungskunde mehr.

Hinzu kommt, dass man in den Medien immer häufiger von gefährdeten Banken liest. Die Bilanzen sind angeschlagen und die Ertragsfelder der Banken werden immer kleiner. Selbst mit Kontoführungsgebühren ist vermutlich nicht mehr lange viel verdient, da die Konkurrenz mit kostenlosen Girokonten immer größer wird.

Und was passiert mit meiner Baufinanzierung?

Doch was würde eine Insolvenz für dich als Baufinanzierungskunde bedeuten, wenn es tatsächlich zum Ernstfall kommt? Du hast ja schließlich vorbildlich deine monatlichen Raten bezahlt. Vielleicht musst du die offene Restschuld sofort auf den Tisch legen, weil die Bank jedes Geld, welches sie noch offen hat, zusammenkratzen muss? Oder musst du die Raten gar nicht mehr zahlen und das Darlehen löst sich einfach in Luft aus? Beides ist unwahrscheinlich.

Im Falle einer Insolvenz wird in der Regel ein Insolvenzverwalter eingeschaltet. Dieser ist dafür verantwortlich, sämtliche Vermögenswerte der Bank zu analysieren. Darunter fallen z.B. Goldvorräte im Tresor, Bargeldbestände und vor allem Immobilien, auf die die Bank einen Anspruch hat. Bei einer Baufinanzierung bekommt die Bank ja eine Grundschuld auf deiner Immobilie eingetragen und damit ein dingliches Recht an der Immobilie. In Verbindung mit deinem Darlehensvertrag, der laufende Einnahmen generiert, stellt deine Baufinanzierung also für den Insolvenzverwalter etwas Positives dar. Zum einen eine werthaltige Sicherheit durch die Grundschuld und zum anderen laufende Erträge durch deine Zinszahlungen.

Oft werden für solche Fälle Auffanggesellschaften gegründet, die dann den Geschäftsbetrieb weiterführen. Kommt es also zum Fall einer Bank, muss man sich als Baufinanzierungkunde, der fleißig seine Raten zahlt, wenig Sorgen machen. Es könnte nur sein, dass sich der Name der Bank und die Kontaktdaten ändern.

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